Hemmoor 2020
By : Joe Kramer -
Bis zuletzt war die Hemmoor Fahrt ein Vabanquespiel für alle Teilnehmenden. Während sich Corona gerade in der ersten Hochphase befand musste spekuliert werden, wie und ob eine Fahrt überhaupt möglich wird.
Aufgrund der Auflagen durfte das gebuchte Ferienhaus nur von maximal zwei unterschiedlichen Haushalten genutzt werden. Das ist sehr unpassend für eine Vereinsstruktur. Wegen der nicht absehbaren Risiken wurde dann auf eine Durchführung auf Vereinsebende verzichtet. Die Fahrt wurde von den teilnehmenden Tauchern letztlich privat und auf eigenes Risiko durchgeführt.
So war dann die Teilnehmerzahl von ursprünglich acht Personen auf sechs Personen geschrumpft. Mit zwei Ferienhäusern und einem Wohnwagen konnten die Vorgaben eingehalten werden. Alle Teilnehmer.innen und die anwesenden anderen Taucher haben sich vorbildlich verhalten. So sind wir alle wieder gesund nach Hause gekommen.
Hemmoor bietet sehr gute logistische Voraussetzungen zum Tauchen. Da nur sehr wenig Betrieb vor uns war hatten wir ungewöhnlich gute Sicht. Das änderte sich erst am Feiertag, als sich viele Tagesgäste und Brückentagstaucher.innen in dem niedersächsischen ehemaligen Kreidesteinbruch einfanden.
Dieser See ist ideal um tiefe Tauchgänge zu machen. Gerade für Anwärter.innen welche den DTSA *** anstreben bietet sich hier die Möglichkeit einen guten Teil der notwendigen Tauchgänge zwischen 30 – 40 m durchzuführen.
Halb zehn in Deutschland. Genau so beginnt die bekannte Knoppers-Werbung und verspricht einen perfekten Start in den Tag. Da wir jedoch keine quadratischen Schokowaffeln dabei hatten, rüstete uns Klaus kurzer Hand mit seinen Taucscootern aus um dem Versprechen nach einem perfekten Start in den Tag gerecht zu werden.
Los ging es am Einstieg 1, der durch die alte Straße und die seitlichen Stege überragende Startbedingungen für Scootertauchgänge bietet. Klaus voran am leistungsstarken Eigenbau, Joe an der Hummel (Aquaprop) und Jan am Bonex RS, machten wir uns auf den Weg und folgen der Straße in den See. Hinter den Übungsplattformen bogen wir links ab, glitten über die Abbruchkante und steuerten geradewegs den Flieger an. Das Ufer zur linken Schulter und in ungewohnt kurzer Zeit erreichten wir den Flieger. Wäre der Scooter von Opel, so würde der Spruch „Opel fahren is wie wennse fliegs“ in Anwesenheit des Fliegers buchstäblich zu uns passen.
[aiovg_video mp4=“https://tauchensvd.de/wp-content/uploads/2020/08/2020-05-20-UW-Hemmoor-Scooter-E5-geschnitten.mp4″ autoplay=“1″]Wir „flogen“ weiter Richtung Hai, hielten uns aber weiter rechts um dann in ca 30m Tiefe durch die Baumkronen des alten Waldes zu gleiten. Anmutig und gleichzeitig gespenstig ruhig standen die kahlen Bäume am Hang und ließen uns passieren. Bei gut 100bar kehrten wir um und peilten in etwa die Apnoeplattform an. Ohne Scooter waren wir hier noch nie, mitten im See. Weiter ging es entlang der Längsachse des Sees zum alte Förderband. Auf direktem Weg durch den See beobachteten wir massive Betonrest des alten Abbaubetriebes. Eine große Linkskurve brachte uns schließlich zurück zur Abbruchkante und zum Einstieg 1. Hier endete unsere Scooter-Tour. Mit breitem Grinsen (Der Ursprung meines Spitznamens von Anke „Grinsekatze“ sollte hiermit geklärt sein) steckten wir die Köpfe wieder aus dem Wasser. Anke erwartete uns schon, einsatzbereit, den Shuttleservice für die Scooter zu übernehmen. Danke Klaus und Anke.